Beim diesjährigen ‚Precious Metals Summit‘ im US-Wintersportort Beaver Creek in Colorado präsentierten sich in der vergangenen Wochen u.a. auch die drei in Nevada aktiven Edelmetallwerte Klondex Mines (ISIN: CA4986961031 / TSX: KDX), Rye Patch Gold (ISIN: CA7837271005 / TSX-V: RPM) und Pershing Gold (ISIN: US7153022048 / NASDAQ: PGLC). Alle drei Unternehmen stellten dabei den aktuellen Stand ihrer jeweiligen Projekte vor und erläuterten dem interessierten Fachpublikum ihre Strategien in der derzeit noch immer angespannten Marktlage.
Klondex-Präsident und -CEO Paul Huet ging in seinem Vortrag (http://www.gowebcasting.com/events/precious-metals-summit-conferences-llc/2015/09/18/klondex-mines-ltd/play) zunächst auf die diesjährigen Produktionsprognose für die beiden Förderanlagen seiner Gesellschaft ein. Nachdem man vergangenes Jahr die Vorgaben für die neu erworbene ‚Midas‘-Mine sowie das ‚Fire Creek‘-Projekt auf Anhieb um 25 % übertreffen konnte, habe sich die Unternehmensführung angesichts der bisherigen positiven Ergebnisse dazu entschlossen, das zunächst für 2015 ausgegebene Förderziel von 120.000 bis 125.000 Unzen Goldäquivalent auf 125.000 bis 130.000 Unzen anzuheben. Zeitgleich habe man die Vorgabe für die Gesamtförderkosten (‚All-in sustaining costs‘) um 50,- USD auf 750,- bis 800,- USD pro verkaufter Unze Gold gesenkt. Darüber hinaus seien die für das laufende Geschäftsjahr veranschlagten Investitionen um 10 Mio. auf 43 Mio. USD erhöht worden, da man es im derzeitigen Marktumfeld für wichtig hielt, die Fortentwicklung der eigenen Projekte zu intensivieren. Huet betonte in diesem Zusammenhang, dass die Mehrausgaben aus Erlösen des laufenden Betriebs gedeckt seien. Anschließend ging der CEO ausführlich auf die positive Unfallbilanz seiner Gesellschaft ein. So habe es etwa im Bereich des ‚Fire Creek‘-Projektes seit fast 3 Jahren keine nennenswerten Zwischenfälle mehr gegeben, was nicht nur ein signifikanter Meilenstein für Klondex sei, sondern sich auch positiv auf dessen bisherige Produktionsergebnisse ausgewirkt habe.
Neben dem Thema ‚Sicherheit‘ spielte auch die Produktivitätsentwicklung der Gesellschaft eine bedeutende Rolle in Huets Ausführungen. Der Klondex-Präsident hob dabei u.a. hervor, dass es seinem Unternehmen gelungen sei, die Zahl der Mitarbeiter auf der ‚Midas‘-Mine nach deren Übernahme im Frühjahr 2014 um etwa die Hälfte auf 110 zu reduzieren. Ferner habe man innerhalb der ersten beiden Wochen rund ein Viertel des mobilen Equipments zum ‚Fire Creek‘-Projekt transferiert und so rund 7 Mio. USD an zusätzlichen Kosten eingespart. Dennoch sei es der Gesellschaft in der Folgezeit möglich gewesen, sowohl die Ressourcen der ‚Midas‘-Mine als auch den Goldgehalt des in der Mühle verarbeiteten Gesteins signifikant zu erhöhen. Mittlerweile verfüge die Liegenschaft bei einem angenommenen Goldpreis von 1.000,- USD pro Unze über Reserven für weitere 2,8 Betriebsjahre. Darüber hinaus hätten sich im Zusammenspiel mit dem ca. 160 km entfernten ‚Fire Creek‘-Projekt zahlreiche Synergie-Effekte ergeben, die dem Unternehmen die Gelegenheit eröffnen würden, jährlich mehr als 13 Mio. USD einzusparen, indem man das auf der ‚Fire Creek‘-Liegenschaft geförderte Erz für ca. 32,- USD pro Tonne zur ‚Midas‘-Mühle transportiere, statt es bei einem Lohnmühlenbetrieb verarbeiten zu lassen.
Hinsichtlich des ‚Fire Creek‘-Projekt wies der CEO des Weiteren darauf hin, dass man bislang lediglich 7 % der dort gepachteten Fläche erkundet habe. Man sei jedoch zuversichtlich, auch auf den noch unerschlossenen Konzessionen Gold zu finden. Dass diese Annahme durchaus realistisch sei, zeigte sich im späteren Verlauf von Huets Vortrag, als er davon berichtete, dass man im Auftrag der Umweltbehörde von Nevada rund um die Liegenschaft 4 Brunnen zur Entnahme von Wasserproben gebohrte habe und dabei in 3 Fällen auf wirtschaftlich abbaubare Erzvorkommen gestoßen sei. Aktuell warte man allerdings noch auf eine wichtige Umweltgenehmigung, um das Projekt weiter voranzutreiben. Diese solle aber bis Jahresende vorliegen. Allerdings sei es dem Unternehmen schon jetzt gelungen, die gemessenen und angezeigten (‚measured & indicated‘) Ressourcen des ‚Fire Creek‘-Projektes gegenüber Ende 2014 um 13 % auf 473.000 Unzen Goldäquivalent zu steigern. Auf dem ‚Midas‘-Areal habe Klondex dieses Jahr zudem bislang drei neue Erzadern identifizieren können, von denen bereits eine abgebaut werde. Ziel des Unternehmens sei es jedoch, jedes Jahr nicht nur den erfolgten Abbau – unabhängig von der jeweiligen Menge – in vollem Umfang durch die Erschließung neuer Ressourcen zu ersetzen, sondern bei beiden Projekten jedes Jahr zusätzlich jeweils 50.000 bis 100.000 Unzen neu zu entdecken, um so deren Restbetriebszeit zu verlängern.
Abschließend ging der CEO noch auf die aktuelle finanzielle Ausstattung seines Unternehmens und dabei insbesondere auf die jüngste Kapitalerhöhung um rund 26 Mio. CAD ein, mit deren Hilfe man hochverzinsliche Verbindlichkeiten abgelöst habe. Dadurch spare die Gesellschaft nun pro Jahr mehr als 4 Mio. USD an Zinsen ein. Bis 2018 müsse man aber auch noch einen 36 Mio.-Kredit des kanadischen ‚Royalty‘-Investors Franco-Nevada zurückzahlen. Hierfür seien in diesem Jahr Goldlieferungen in einer Größenordnung von 7.500 Unzen und in den kommenden 3 Jahre von jeweils 8.000 Unzen vorgesehen.
William Howald, Präsident und CEO von Rye Patch Gold, legte in seiner Präsentation (http://www.gowebcasting.com/events/precious-metals-summit-conferences-llc/2015/09/18/rye-patch-gold-corp/play) den Schwerpunkt auf das derzeitige Hauptprojekt seiner Gesellschaft, die ‚Lincoln Hill‘-Liegenschaft im sog. ‚Oreana‘-Trend im Nordwesten Nevadas, für die man bis Ende 2017 eine Machbarkeitsstudie erstellen wolle. Ziel seines Unternehmens sei es, dort einen wirtschaftlich sinnvollen Abbau auch bei einem Preisniveau von unter 1.000,- USD pro Unze Gold zu ermöglichen. Daher habe man die bisherigen Planungen auf einen Goldpreis von 775,- USD pro Unze sowie einen Silberpreis von 13,56 USD pro Unze ausgerichtet. Die auf diesen Vorgaben aufbauende vorläufige Wirtschaftlichkeitsanalyse, die bereits im Juli 2014 vorgelegt worden sei, habe für das 1 Mio.-Unzen-Projekt einen Kapitalwert von 64,2 Mio. USD bei einem erforderlichen Kapitaleinsatz von 30 Mio. USD für die Minenerrichtung erbracht. Dabei sei man bei Verwendung eines einfachen Haufenlaugungsverfahrens (‚heap leach‘) von einer Gewinnungsquote von 64 % für Gold bzw. 59 % für Silber ausgegangen. Bislang seien auf dem Areal rund 569.000 Unzen an gemessenen und angezeigten (‚measured & indicated‘) Goldressourcen identifiziert worden. Entscheidend für die Qualität des Vorkommens seien jedoch vor allem dessen Geometrie, welche ein niedriges Abraum-Erz-Verhältnis (‚strip ratio‘) von durchschnittlich 0,5 Tonnen Abraum pro Tonne Erz ermögliche, sowie dessen Metallurgie, die zu hohen Gewinnungsquoten führen dürfte. Bemerkenswert sei ferner, dass die höchsten Goldgehalte nahe der Erdoberfläche zu finden seien, weshalb ein Abbau voraussichtlich bereits in einer frühen Phase rentabel sei.
Wie Howald weiter ausführte, habe man erst kürzlich die 2. Phase eines metallurgischen Bohrprogramms abgeschlossen, durch das festgestellt werden solle, inwieweit eine feinere, aber auch kostspieligere Zerkleinerung des geförderten Gesteins die Gewinnungsquoten verbessern könne. Die Ergebnisse dieser Untersuchung lägen allerdings erst Anfang Januar vor. Ansonsten bereite man derzeit weitere Ergänzungsbohrungen vor, mit deren Hilfe man die Ressourcen erhöhen wolle. Allerdings stünde hierfür noch eine Genehmigung der zuständigen Behörden aus, die man aber bis Jahresende zu erlangen hoffe. Aufgrund dieser Verzögerung sei nun auch erst Ende 2016 mit einem Ressourcen-Update sowie einem überarbeiteten Wirtschaftlichkeitsgutachten zu rechnen. Sollten alle weiteren Entwicklungsmaßnahmen wie geplant verlaufen, könne voraussichtlich Ende 2018 bzw. Anfang 2019 mit der Errichtung einer Mine begonnen werden.
Gegen Ende seiner Ausführungen wandte sich der Rye Patch-CEO schließlich noch den anderen Explorationsprojekten seines Unternehmens im sog. ‚Cortez‘-Trend im Osten Zentral-Nevadas zu – einer Region, die er gerne auch als den „nächsten ‚Carlin‘-Trend“ bezeichne. Rye Patch verfüge dort aktuell über zwei Konzessionsgebiete südlich der ‚Goldrush‘-Entdeckung von Barrick Gold. Nicht zuletzt aufgrund der schwierigen geologischen Begebenheiten in dieser Gegend, welche die Kosten für eine Bohrung auf bis zu 250.000,- USD ansteigen lassen würden, habe man im Bereich ‚Garden Gate Pass‘ bislang erst ein Dutzend Bohrungen bis zu einer Tiefe von rund 1.000 m niedergebracht. Die ursprünglich für das 2. Quartal vorgesehenen zusätzlichen Bohrungen in diesem Areal habe man aus Kostengründen vorerst zurückgestellt. Auf der südlich davon gelegenen ‚Patty‘-Liegenschaft, die man im Rahmen eines Joint-Ventures mit Barrick Gold und McEwen Mining erkunde, seien dieses Jahr hingegen mehrere Explorationsbohrungen vorgenommen worden, deren Ergebnisse jedoch nur zum Teil die Erwartungen erfüllt hätten. Da man auf diese Weise aber zumindest den eingegangenen Verpflichtungen nachgekommen sei, habe man mit den Projektpartnern eine Verlängerung der Kooperation um ein weiteres Jahr vereinbaren können.
Bezüglich der finanziellen Situation seines Unternehmens wies der CEO darauf hin, dass man in den ersten beiden Quartal dieses Jahres profitabel gewesen sei, da man grundsätzlich nicht mehr Geld ausgebe als man u.a. aus der ‚Royalty‘-Vereinbarung mit Coeur Mining erhalte, die dem Unternehmen allein pro Quartal etwa 1 bis 1,5 Mio. USD einbringe. Ansonsten laufe derzeit noch ein Aktienrückkaufprogramm, bei dem man bis einschließlich August bereits 1,5 Mio. eigene Aktien erworben und so den Börsenkurs nachhaltig gestützt habe.
Der Präsident und CEO von Pershing Gold, Stephen Alfers, ging zu Beginn seiner Präsentation (http://www.gowebcasting.com/events/precious-metals-summit-conferences-llc/2015/09/18/pershing-gold-corporation/play) auf die bereits in diesem Jahr erreichten Ziele seiner Gesellschaft ein. So habe man gleich zu Beginn des Jahres wichtige Konzessionen des US-Konzerns Newmont Mining erwerben können, die es dem Unternehmen nun u.a. ermöglichten, bei Bedarf die Abraum- und Laugungsflächen rund um die ‚Relief Canyon‘-Goldmine in Nevadas Pershing County zu erweitern. Zudem sei in diesem Zusammenhang eine Reduzierung der Förderzins-Verpflichtung gegenüber Newmont auf 2 % des Nettoschmelzerlöses ausgehandelt worden. Im März habe man dann nach der Analyse von Bohrproben des letztjährigen Bohrprogramms den bislang höchsten je im Bereich der ‚Relief Canyon‘-Mine gemessenen Goldgehalt bekanntgeben können. Zu Beginn des 2. Quartals seien schließlich die Arbeiten am diesjährigen Bohrprogramm aufgenommen worden, bei denen bislang 4 Kernbohrgeräte zum Einsatz kämen. In Kürze wolle man zusätzlich noch ein Rückwärtsbohrgerät (‚reverse circulation rig‘) für bestimmte Zielgebiete beschaffen. Insgesamt plane die Gesellschaft für dieses Jahr die Niederbringung von 100 Kernbohrungen mit einer Gesamtlänge von ca. 22.860 m.
Im Juli habe man ansonsten einen wichtigen Schritt in Bezug auf die eigene Börsennotierung vollzogen. Statt wie bisher im Freiverkehr würden die Aktien von Pershing nun an der US-Technologiebörse NASDAQ sowie an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Darüber hinaus erwäge man derzeit eine zusätzliche Notierung in Toronto.
Bei der weiteren Darstellung seiner Gesellschaft hob der Pershing-Chef insbesondere hervor, dass es sich bei der ‚Relief Canyon‘-Mine um eine nahezu neuwertige, vollständig genehmigte Anlage handele, die praktisch jederzeit wieder in Betrieb gehen könne. Seit der Übernahme des Komplexes im Jahr 2011 sei es daher die Hauptaufgabe des Unternehmens gewesen, die vorhandenen Konzessionen zu erkunden und eine signifikante Ressourcenbasis für eine wirtschaftliche Wiederinbetriebnahme der Mine aufzubauen. Hierfür habe man in den vergangenen 3 Jahren zusätzliche Landnutzungsrechte rund um die Anlage erworben und zahlreiche Bohrungen niedergebracht. Mittlerweile verfüge Pershing über gemessene und angezeigte (‚measured & indicated‘) Goldressourcen in einer Größenordnung von 739.000 Unzen, was eine Steigerung um 34 % gegenüber den Zahlen vom März 2014 darstelle. Angesichts der diesjährigen Bohrergebnisse, die allerdings noch nicht vollständig ausgewertet seien, rechne man mit einer erneuten signifikanten Erhöhung der Ressourcenbasis.
Für den weiteren Verlauf des Jahres kündigte Alfers neben einer überarbeiteten Ressourcenschätzung auch eine Neubewertung der Wirtschaftlichkeit der ‚Relief Canyon‘-Mine an, auf deren Grundlage man über eine mögliche Wiederaufnahme des Förderbetriebs sowie eine Erweiterung der Mine und der dazugehörigen Verarbeitungsanlagen entscheiden wolle. Für die geplante Expansion benötige man allerdings auch noch eine entsprechende Genehmigung der zuständigen Behörde, die jedoch voraussichtlich im Mai 2016 vorliegen werde.
Zum Schluss seiner Ausführungen wies der Pershing-CEO noch darauf hin, dass die Entdeckung neuer, hochgradiger Zonen im Rahmen des letztjährigen Bohrprogramms dazu beigetragen hätten, den Wert des ‚Relief Canyon‘-Vorkommens deutlich zu steigern, so dass man nun – trotz der derzeit schwierigen Marktlage – besser aufgestellt sei als noch vor einem Jahr.
Viele Grüße
Ihr
Jörg Schulte
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